Ein Krankenhausaufenthalt kann eine belastende Erfahrung sein. Umso schöner ist es, wenn die Familie beim ersten Auftritt nach der Entlassung dabei ist, um den Patienten zu begrüßen und aufzumuntern. Doch was passiert, wenn eine wichtige Person fehlt?
Das ist eine Situation, mit der sich viele Menschen konfrontiert sehen. Vielleicht war es aus terminlichen Gründen nicht möglich, dass alle Familienmitglieder zum vereinbarten Zeitpunkt im Krankenhaus erscheinen konnten. Oder aber es gibt einen ernsten Grund, warum jemand nicht kommen kann, zum Beispiel eine Krankheit oder ein Unfall.
Die Situation kann für den Patienten schwierig sein. Einerseits ist er froh, das Krankenhaus endlich verlassen und nach Hause zurückkehren zu können. Andererseits fehlt ihm aber jemand, der ihm wichtig ist – sei es ein Ehepartner, ein Elternteil oder ein Kind. Das kann Traurigkeit und Verunsicherung auslösen und das Wohlbefinden des Patienten beeinträchtigen.
Doch auch für die Familie ist es keine leichte Situation. Wer nicht beim ersten Auftritt dabei sein kann, fühlt sich möglicherweise schuldig. Gleichzeitig kann er oder sie aber auch traurig oder besorgt sein, nicht rechtzeitig zur Seite gestanden zu haben.
Was tun in solchen Fällen? Zunächst ist es wichtig, klarzukommen, dass es aufgrund von Umständen manchmal nicht möglich ist, sich auf den Tag X zu treffen. Es ist wichtig, nicht zu viel Selbstkritik oder Schuldgefühle aufzubauen und stattdessen pragmatisch zu bleiben. Sobald es möglich ist, kann der Besucher den Patienten später besuchen.
Für den Patienten selbst kann es hilfreich sein, offene Kommunikation zu praktizieren. Wenn er enttäuscht darüber ist, dass jemand nicht da ist, kann er das klären und sich erklären lassen, warum dies geschehen ist. Es kann auch helfen, ein allgemeines Verständnis dafür aufzubauen, dass jeder unterschiedliche Verpflichtungen und Prioritäten im Leben hat und dass es keine Schuldzuweisungen gibt.
Ideal wäre es, wenn alle Familienmitglieder beim ersten Auftritt dabei sein können. Falls dies jedoch aus welchen Gründen auch immer nicht klappt, sollte man es mit Offenheit und Verständnis angehen. Denn das Wichtigste ist, dass sich Patient und Familie in der Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt gegenseitig unterstützen und sich auf einander verlassen können.