Portraitfotografin Brita Plath erklärt exklusiv:
Mit diesen 11 Hacks sieht du auf Businessfotos wirklich gut aus!
… So überzeugst du auf den ersten Blick:
Hast du deinen zukünftigen Kunden, Arbeitgeber, Angestellten oder Businesspartner schon mal auf Google gesucht? Na klar! Natürlich willst duwissen, mit wem du es zu tun hast.
Stell dir vor, sein Bild zieht dich in den Bann: Ein Mann im maßgeschneiderten Anzug, aufrecht, mit einem souveränen Lächeln – nicht zu steif, aber auch nicht zu locker. Er wirkt, als hätte er alles im Griff, als könne er Probleme lösen, Teams führen, Deals abschließen. Man sieht es ihm an: Der weiß, was er tut.
Ein gutes Businessfoto: Warum der erste Eindruck zählt
Ob Kunde, Arbeitgeber oder potenzieller Mitarbeiter – jeder schaut zuerst ins Netz, wenn er wissen will, mit wem er es zu tun hat. Ein professionelles Businessfoto ist dabei mehr als nur ein Porträt. Es ist Ihr digitaler Handschlag, Ihre Visitenkarte im Sekundentakt. Doch was macht ein gutes Businessfoto eigentlich aus? Und wie gelingt der perfekte erste Eindruck auf den ersten Blick? Das verrät uns Portraitfotografin Brita Plath.

1. Was ziehe ich auf einem Business-Foto an?
Zieh das an, worin du dich wie der CEO deines Lebens fühlst. Das kann ein perfekt sitzendes Hemd, ein schlichter Rollkragen oder auch ein gut geschnittener Hoodie sein – Hauptsache, es ist hochwertig, sitzt gut und passt zu deinem Berufsfeld. Und: Bügeln, bitte. Knitterfreie Kleidung wirkt sofort strukturierter. Ein kleiner Tipp am Rande: Weniger ist mehr – grelle Muster oder wilde Farben lenken nur ab. Deine Ausstrahlung ist der Star.
2. Wie wichtig ist das Aussehen überhaupt im Business? Kommt es nicht eigentlich auf Können an?
Klar kommt’s auf Können an – aber der erste Eindruck kennt deinen Lebenslauf leider nicht. Ein gutes Foto ist wie ein Elevator Pitch mit Licht und Schatten: Es erzählt in einer Sekunde, ob du kompetent, klar und zugänglich bist. Es geht also nicht um „schön“, sondern um „stimmig“. Du willst, dass dein Gegenüber denkt: „Mit dem will ich arbeiten.“ Das ist Ausstrahlung – nicht Eitelkeit.
3. Manchmal ist der Grad zwischen selbstbewusst und arrogant sehr schmal. Wie wirke ich selbstbewusst und dennoch nahbar?
Die Antwort liegt im Blick. Wenn du weißt, wer du bist, und dich zeigst – nicht performst –, entsteht echte Präsenz. Ich sage oft: Schau nicht in die Kamera, als müsstest du jemanden beeindrucken. Schau rein, als würdest du jemandem auf Augenhöhe begegnen. Und wenn du dich kurz überfordert fühlst, darfst du dir denken: „Die Fotografin hat gesagt, ich soll so gucken.“ Dann liegt’s an mir – und du kannst dich entspannen.
4. Und was tue ich, wenn ich sehr schüchtern bin?
Dann bring deine Schüchternheit mit. Du musst nicht lauter wirken, als du bist. Oft sind gerade stille Männer auf Fotos unglaublich faszinierend. Ich helfe dir, in eine Haltung zu kommen, die zu dir passt – und glaube mir: Die Kamera sieht sofort, ob etwas aufgesetzt ist. Du musst nichts „leisten“. Du darfst einfach du sein – ich kümmere mich um den Rest.
5. Lächelt man noch auf professionellen Bildern?
Absolut. Aber bitte kein „aufgesetztes!“ Lächeln. Sondern dieses kleine, echte Lächeln, das du hast, wenn du dich wohlfühlst. Manchmal reicht schon ein leichtes Anheben der Mundwinkel und ein warmer Blick. Ich lasse dich nicht lächeln wie auf einem Familienfoto – sondern so, dass du dabei immer noch seriös wirkst. Es darf sympathisch UND professionell sein.
6. Was machst du, damit die Chemie zwischen dir und deinen Klienten stimmt und sie sich wohlfühlen?
Ich beobachte viel und rede wenig über Technik. Ich sehe ziemlich schnell, wann jemand angespannt ist – oft noch bevor er es selbst merkt. Dann nehme ich die Spannung raus: durch Humor, klare Anweisungen oder kleine Rollen, in die man kurz schlüpfen darf. Und wenn du unsicher bist, sag ich einfach: „Mach das für mich, wenn es komisch ist, war’s meine Idee.“ Diese Erlaubnis, nicht perfekt sein zu müssen, macht dich automatisch besser auf Fotos.

7. Muss man selbst wissen, was man für eine Identität hat, damit man das auf dem Foto richtig rüberbringt? Oder kitzelst du das manchmal auch aus deinen Kunden heraus?
Wenn du’s weißt – super. Wenn nicht: Ich finde es. Denn oft sind wir nicht nur „der Anwalt“ oder „der Coach“, sondern auch Vater, Sohn, Sportler oder Freund. Ich stelle dir Fragen, die dich in bestimmte Stimmungen bringen – und klicke genau in dem Moment, in dem du kurz vergisst, dass es ein Shooting ist. So entstehen Bilder, die echt sind – und nicht „ausgedacht echt“.
8. Wie steht man richtig auf einem Foto? (Wo tut man die Hände hin und so weiter?)
Mach dir keine Sorgen – ich sag dir ganz genau, was du wohin tun sollst. Hände in die Hosentasche? Vielleicht. Locker verschränkt? Manchmal. Wichtig ist: Du sollst dich nicht fühlen wie auf einem Polizeifoto. Ich leite dich so, dass es sich für dich natürlich anfühlt – und am Ende so aussieht, als wär’s ganz spontan entstanden. Kleine Haltungskorrekturen machen einen riesigen Unterschied.
9. Welche Rolle spielt der Hintergrund auf Businessfotos?
Eine große – aber nicht die Hauptrolle. Der Hintergrund sollte dich unterstützen, nicht ablenken. Helles Büro, urbane Strukturen oder ein ganz cleanes Studio-Setting – das hängt davon ab, wo und wie du das Bild einsetzt. Website, LinkedIn, Pressefoto: Jedes braucht etwas anderes. Deshalb shooten wir oft auch mehrere Varianten. So kannst du deine Rollen sichtbar machen, ohne dich zu verbiegen.
10. Gucke ich auf Bildern hin, in die Linse oder in die Augen des Fotografen?
Das ist fast dasselbe – aber der Blick verändert sich, je nachdem, woran du dabei denkst. Wenn ich möchte, dass du direkt die Menschen ansprichst, sage ich dir: „Schau in die Linse.“ Wenn es um einen nachdenklichen Moment geht, lasse ich dich wegschauen. Und wenn du so gucken willst, als würdest du jemanden gerade charmant überzeugen – dann sag ich dir, wohin mit dem Blick. Du bist nicht allein vor der Kamera – ich führe dich.
11. Darf ich mich als Mann auf einem Foto schminken?
Natürlich. Aber wir sprechen hier nicht von Glitzer oder Kajal (es sei denn, es ist deine Persönlichkeit) sondern von mattierender Creme, Concealer gegen Augenringe oder ein bisschen Puder gegen Glanz. Kamera und Licht sind gnadenlos ehrlich. Gutes Make-up (wenn’s gut gemacht ist, sieht man’s nicht!) hilft, dass du frisch und klar wirkst – nicht müde oder gestresst. Und keine Sorge: Das bleibt trotzdem ganz du.