Finanzmentor und Multi-Unternehmer Philipp J. Müller:

Geld sparen ist wie Abnehmen – mit Geduld geht alles!

Alles über eine gesunde Beziehung zu Geld

„Wie mache ich mehr aus meinem Geld?“ Wer heute bei Instagram oder TikTok nach Börsentipps sucht, findet Hunderte Anbieter – die Branche boomt. Einer, der schon lange vor diesem Hype den Umgang mit Geld lehrte, ist Philipp J. Müller. 2013 gründete er die PJM Investment Akademie, deren Ausbildung offiziell als berufliche Weiterbildungsmaßnahme staatlich anerkannt ist. Hier erlernen Teilnehmer die Mechanismen der Börse und werden in den Bereichen und Investieren und Traden geschult, sodass sie sich langfristig finanziell besser aufstellen können. Wir haben mit dem Multi-Unternehmer, SPIEGEL-Bestseller-Autor und Selfmade–Millionär gesprochen.

1. Du bist mehrfacher Multi-Unternehmer. Magst du einmal erzählen, wie deine Laufbahn als Unternehmer anfing?

Ich habe mit 22 Jahren mein erstes Unternehmen gegründet. Damals hatte ich gerade mein Jurastudium abgebrochen und stand ohne Ausbildung und ohne Studium da. Ich hatte bemerkt, dass Jura nicht mein Ding war; ich wollte nicht ständig Streit schlichten, war aber schon seit sechs Jahren an der Börse aktiv und brannte für das Thema. Ich wollte gern anderen die Möglichkeit geben, ihr Geld zu vermehren. Deshalb hatte ich den – zugegeben etwas blauäugigen – Glauben, dass ich anderen in meinem zarten Alter zeigen könnte, wie es an der Börse läuft.

2. Welche Einstellung hattest du damals zu Geld?

Geld war in meiner Kindheit zunächst kein Thema. Dann ging mein Vater insolvent – plötzlich war es knapp und mit großem Druck verbunden. Ich wollte unbedingt einen anderen Weg als meine Eltern gehen. Ich dachte so etwas wie „Wenn ich Unternehmer werde, wird alles gut“ und wollte meine Eltern versorgen. In der Zeit ist mein neuer Glaubenssatz entstanden, „Es gibt keine andere Chance als vermögend zu werden“ und ich machte mir einen enormen Druck, es finanziell schaffen zu müssen.

3. Viele Menschen kämpfen mit Selbstzweifeln. Kann man damit finanziell erfolgreich werden?

Ich denke schon. Druck war bei mir anfangs ein größerer Antrieb als Selbstvertrauen. Aber grundsätzlich gilt: Ohne ein gewisses Maß an Selbstwert und Ehrgeiz geht es nicht. Rückblickend hätte ich mich damals ja auch beim Amt melden können: „Ich bin pleite und mein Vater ist es auch, könnt ihr mir helfen?“ Das war aber nie eine Option! In unserer Akademie bauen wir deshalb gezielt Selbstvertrauen auf und sorgen für positive Erfahrungen. Ich glaube ein ganz wichtiger Punkt ist, dass wir alles lernen können. Man kann sich auch den Umgang mit Geld wie ein Schulfach aneignen. Man übt, macht Erfahrungen, wird besser. Dabei helfen Community und positives Feedback. Wenn man selbst mal einen Hänger hat, ist es gut, jemanden zu haben, der einen supportet.

4. Du meinst, jeder kann es zu finanziellem Erfolg schaffen?

Ja, definitiv. Das ist wie Abnehmen – natürlich bringt jeder unterschiedliche Voraussetzungen mit, aber mit Geduld geht alles. Gerade in Deutschland haben wir das große Glück, dass wir,  wenn wir ganz unten starten, staatliche Unterstützung bekommen. Wichtig ist, klein anzufangen. Jeder Schritt zählt. Mal angenommen, ich kratze wirklich am Existenzminimum, könnte ich zum Beispiel einen kleinen Nebenjob annehmen. Selbst wenn ich damit nur 200 Euro im Monat verdiene, kommen so in einem Jahr schon 2.400 Tausend Euro zusammen.

5. Wie stehst du heute zu Geld? Was ist Geld für dich?

Geld ist ein Werkzeug und eine Form der Energie – nicht mehr, nicht weniger. Man kann es destruktiv einsetzen oder sinnvoll nutzen, um Gutes zu tun. Für mich bedeutet es Sicherheit, Freiheit und die Möglichkeit, anderen zu helfen und meiner Familie eine schöne Zeit zu ermöglichen: Ich weiß, wie viel Freiheit Geld bedeutet und möchte deshalb auch anderen zeigen, wie sie Geld und Möglichkeiten schaffen.
Darüber hinaus spendet unsere Akademie jedes Jahr einen siebenstelligen Betrag an Hilfsprojekte.

6. Gehen die Menschen anders auf dich zu, seitdem du Geld hast? Hast du das Gefühl, dass die meisten dir dadurch eher positiv oder eher negativ entgegentreten? Was findest du, sagt das über die Stellung, die Geld in der Gesellschaft hat?

Da gibt es alles. Es gibt Gruppen von Menschen, die erst hinzugekommen sind, als es mir finanziell gut ging. Das waren einige bittere Erfahrungen mitunter. Manche Menschen zeigen auch regelrecht so etwas wie Ehrfurcht und sind übertrieben respektvoll. Das verstehe ich immer nicht, weil Geld ja nur ein Baustein ist, aber nicht alles. Manche können gut Tennis spielen, manche schreiben, andere eben mit Geld umgehen. So auf ein Podest gestellt zu werden, ist für mich befremdlich.

7. In deiner Akademie arbeitest du viel mit Glaubenssätzen. Welche Glaubenssätze über Geld begegnen dir hier häufig? Wie löst man sie bei euch auf?

Das sind die gängigen Klassiker wie „Geld verdirbt den Charakter“, „Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“ oder „Geld allein macht nicht glücklich“. Das zeigt, wie negativ unser Kulturkreis Geld oft bewertet. Da schwingt viel Neid mit. Dabei ist Geld schlicht neutral – entscheidend ist, wie wir damit umgehen. Manchmal muss ich schmunzeln, dass wir ausgerechnet hier so einen Erfolg als Akademie haben, weil hier in der DACH-Region das Neidthema so stark ausgeprägt ist. Wir schauen uns diese Glaubenssätze ganz genau an und gehen dann an Persönlichkeitsarbeit. Unsere Teilnehmer kommen auch schnell in die Umsetzung, machen eigene positive Erfahrungen und können so ihre negativen Glaubenssätze revidieren und die Einstellung zu Geld neu belegen.

8. Was kann jemand tun, der am Monatsende trotz gutem Gehalt kein Geld übrig hat?

Der erste Schritt ist Selbstwirksamkeit: „Ich bin dafür verantwortlich, was mit meinem Geld passiert – auf der Einnahmen- und auf der Ausgabenseite.“

Teilnehmer müssen verstehen, dass auch Finanzberater Geld verdienen wollen, und deshalb selbst Verantwortung übernehmen. In Deutschland bekommen wir mit der Geburt eine Steuernummer – als könnten wir plötzlich alles wissen und dann passiert gar nichts weiter. In der Schule findet Geld schlichtweg nicht statt. Genau hier setzen wir an.

9. Viele Finanzcoaches sind heute Frauen. Was können Frauen sich von Männern im Umgang mit Geld abgucken?

Bitte gar nichts! Frauen können das schon sehr gut! Wir sehen das an unseren Teilnehmerinnen: Heute ist die Hälfte unserer Teilnehmerinnen weiblich – und sie gehen oft überlegter, weniger impulsiv und besser informiert mit Geld um. Unsere Statistik zeigt: Frauen dürfen sich beim Thema Finanzen viel mehr zutrauen, als sie es oft tun.

Am 28. September 2025 findet das Online-Event „Initiative Geldbildung – Europas größtes Finanzevent“ der PJM Investment Akademie statt. Wir geben dort einen umfassenden Einblick, wie man finanzielle Freiheit Schritt für Schritt erreichen kann.

Mehr über Philipp J. Müller findet ihr hier.