Champions League Finale 2024
Eine zweite Chance für den BVB?
Champions League Finale 2024 — alles war angerichtet für einen königlichen Abend in Wembley.
Nach 11 Jahren schaffte es Borussia Dortmund wieder ins CL-Finale und wieder London! Der BvB startete einen neuen Anlauf für den zweiten Titel nach 1997. Schon 2013 spielte der BvB im Endspiel der Königsklasse in der Hauptstadt Englands um den Henkelpott. Damals gegen das Team von Jupp Heynckes dem FC Bayern München im Deutschen Finale, was man aus Dortmunder Sicht leider 2:1 verlor.
Dieses Jahr also nochmal die Chance den begehrten Pokal zu gewinnen, doch der Gegner hat es in sich. Real Madrid, der Rekord-Champion der UEFA Champions League könnte seinen 15 Titel gewinnen und scheint in den letzten Jahren nicht aufzuhalten zu sein.
Es führt kein weg an den Madrilenen vorbei, wenn du den Titel gewinnen willst.
Ein Spiel für Könige
Beide Fan-Lager waren heiß auf das spiel, man konnte jeweils auf beiden Seiten des legendären Wembley-Stadions eine Choreo betrachten. Vor allem die Anhänger vom BvB, die berühmt für ihre ausgefallenen Intros vor dem Spiel sind, fielen auf. Mit dem Spruch „We’re back in town to steal the crown“ und einer auf dem ganzen Unterrang ausgebreiteten Krone mit Dortmunder Logo liefen die Spieler aufs Feld.
Über einen langen Zeitraum zeigte der BvB eine starke Leistung und erarbeitete sich mehrere hochkarätige Chancen. Doch entweder stand der Pfosten im Weg oder Spieler wie Karim Adeyemi und Niclas Füllkrug scheiterten an Thibaut Courtois.
Die Madrilenen hatten mit dem schnellen Umschalten der Dortmunder zu kämpfen und der Tabellen-Fünfte der Bundesliga kam gut ins Spiel. Bis auf mehrere harmlose Weitschussversuche von der Strafraumgrenze sprang in der ersten Halbzeit für Real Madrid nichts heraus. Im Verlauf der ersten 45 min. beruhigten die Königlichen den Offensiv drang der schwarz-gelben wieder etwas, aber wurden selber nicht mehr vor dem Tor gefährlich. So gehörte der Borussia die letzten Chancen vor dem Halbzeitpfiff, doch ein Tor blieb aus.
In der zweiten Hälfte änderten die Dortmunder an ihrer Vorgehensweise nichts, kamen jedoch nicht mehr so zur Geltung vor dem gegnerischen Tor. Ab Minute 50’ wurden die Blancos immer bedrohlicher vor dem Kasten des BvB. Toni Kroos (in seinem letzten Spiel für Madrid) zog einen strammen Freistoß aufs Tor von Gregor Kobel (TW) der den Ball aus dem Winkel fischte, bei der anschließenden Ecke wurde der Ball knapp drüber geköpft. Daraufhin war es immer wieder Kobel der den schwarz-gelben vor dem 1:0 bewahrte. Mit spektakulären Paraden zeichnete der 26-Jährige sich in diesem Finale aus.
Was zuvor nicht geklappt hatte, funktionierte dann in der 74’ Minute. Mit Anbruch der Schlussphase köpfte der 1,73 Meter große Carvajal eine perfekte Ecke von Kroos am kurzen Pfosten vor Niclas Füllkrug ein und machte so das 1:0 für Real Madrid klar.
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Durch die Führung der Madrilenen sah man den Dortmundern einen sichtbaren Einbruch im Spiel an, die Blancos hatten gleich mehrere Chancen, die Führung auszubauen.
Für ein bitteres Ende sorgte der Fehlpass von Maatsen am eigenen Strafraum und Vinicius Jr. machte das 2:0 (83′) mit der Vorlage des Ex-Dortmunders Jude Bellingham.
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So besiegelte der Brasilianer den 15 Titel gewinn für Real Madrid in der Champions League. Als eine Flanke vom eingewechselten Malen von Füllkrug im Strafraum verwertet wurde, kam kurz Hoffnung beim BvB auf, doch eine Abseitsstellung ließ diese in der 87’ Minute schnell wieder vergehen.
So verlor Borussia Dortmund ihr zweites Finale in Wembley und müssen weiter auf den nächsten Triumph warten. Für Real Madrid ist es bereits der 15. Erfolg und so bauen sie weiter ihren Rekord in der Königsklasse des Fußballs aus – und für Toni Kroos mit seinem insgesamt sechsten CL-Titel der perfekte Abschied aus Madrid.
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The „last dance“ einer Kroos-artigen Karriere
Es war das letzte Vereinsspiel für Toni Kroos. Bei Real Madrid wurde er zum Motor, zum Taktgeber des größten Fußball-Clubs Europas und hat dabei großartige Eigenschaften, darunter viel Qualität, einen fantastischen Charakter, wenig Ego und immer bescheiden und selbstlos, so beschrieb ihn sein langjähriger Trainer Carlo Ancelotti.
Er spielte 465 Partien für Real Madrid und 151 davon in der Champions League. Damit zog er mit Thomas Müller als Deutscher mit den meisten Einsätzen in der Königsklasse gleich. Mit dem Titelgewinn in London hob er sich in den erlesenen Kreis der Spieler mit der Rekordzahl von sechs Champions League-Titeln. Kroos beendet eine Bilderbuchkarriere mit einem Doublesieg (Liga-Meister & CL-Sieger) und kann zwei weitere Pokale in seinem Schrank aufstellen, darunter: 1x Weltmeister, 6x Champions League Sieger, 4x spanischer Meister, 3x Deutscher Meister und Pokalsieger und mehr …!
Der amerikanische Sender „CBS Sports“ fragte Kroos, was es so besonders mache, für Real zu spielen. Kroos musste auf diese Frage lächeln und sagte: „Man verliert keine Finale. Das ist ein guter Anfang.“ Als Nächstes steht für Kroos die Europameisterschaft im eigenen Land an. Hoffentlich schließt er dieses Turnier genauso gut ab wie die restliche Saison und holt den EM-Titel für Deutschland.
Danach gehts in den wohlverdienten Ruhestand.
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Ein letztes Mal schwarz-gelb, trauriger Abschied für Reus
Auch Marco Reus war es das letzte Spiel, zwar nicht seiner Karriere, aber er trug zum letzten Mal das Trikot für Borussia Dortmund.
Der 35-Jährige wird nächste Saison nicht mehr für den BvB auflaufen, sein Vertrag endet bei den Borussen und er wird sich einem anderen Club anschließen.
Seit 2012 bestritt Reus 428 Pflichtspiele für die Dortmunder, die Zahl an Torbeteiligungen ist betörend: 170 Mal hat er selbst getroffen und legte noch dazu 131 Treffer für seine Mitspieler vor.
Edin Terzić brachte Reus im Laufe der zweiten Halbzeit, um mit der Aufholjagd gegen die Blancos zu starten – doch leider kam es nicht dazu. Nach dem Schlusspfiff wirkte die Klublegende in den ganzen Feierlichkeiten der Madrilenen entsprechend traurig und leer und blickte in die gelbe Wand, die aus mehr als 25.000 Mitgereisten Fans im Wembley-Stadion bestand.
Wie es begann, so endet es. Marco Reus spielte in seiner ersten Saison für den BvB schon das Champions League Finale 2013 gegen die Bayern (2:1), was aus Dortmunder Sicht verloren ging. So also auch zum Abschied wieder ein CL-Finale und wie der Zufall es wollte wieder London, doch enttäuschenderweise ohne „Happy End“. Reus stellte aber vorab schon klar: „Es gibt keinen besseren Abschied, als ein Finale in der Champions League gegen Real Madrid“, und wirkte dabei beachtlich stolz.
Es wird auch kein Abschied vom Fußball überhaupt, denn mehrere Teams aus der Major League Soccer klopfen bei Reus schon an der Türe und ein Wechsel in die Staaten steht im Raum. Damit wäre es für den großen USA-Fan ein versöhnlicher Karriereabschluss.