Stark, stärker, PSG
München: Paris Saint-Germain hat im Champions-League-Finale gegen Inter Mailand den beeindruckendsten Finalsieg (5:0) der Wettbewerbsgeschichte eingefahren. Inter Mailand konnte dem herausragenden Spiel der jungen Truppe von Trainer Luis Enrique keinerlei Gegenwehr leisten.

Beste Voraussetzung bot die Münchner Allianz-Arena (64.500 Zuschauer) an einem Sommerlichen Samstagabend für das Champions-League-Finale 2025. Paris Saint-Germain dominierte das Finale in beeindruckender Manier. Die Mannschaft von Trainer Luis Enrique krönte ihre herausragende Saison mit einem klaren 5:0 (2:0) Sieg über Inter Mailand im Münchener Stadion. Achraf Hakimi (12. Minute), Désiré Doué (20.; 63.), Khvicha Kvaratskhelia (71.) und Senny Mayulu (87.) erzielten die Tore für PSG, das an diesem Abend eine bemerkenswerte Leistung zeigte. Mit diesem Sieg stellte das Team einen neuen Rekord für das höchste Ergebnis in einem Champions-League-Finale auf.
Nach jahrelangem Warten geht der erhoffte Finalsieg endlich nach Paris – ein Triumph, für den die Investoren von PSG seit ihrem Einstieg im Jahr 2011 rund 2,3 Milliarden Euro investiert haben. Der Schlüssel zum Erfolg war die Entscheidung, nicht mehr auf eine willkürliche Ansammlung von Superstars zu setzen, sondern auf eine talentierte, gut eingespielte Mannschaft. Erst im zweiten Versuch konnte das große Ziel nun realisiert werden. Im ersten Finale 2020 mussten sich die Pariser noch mit 0:1 gegen den FC Bayern geschlagen geben.
Bericht zum Spiel:

PSG dominierte die Partie
Schon früh zeichnete sich ab, dass es ein einseitiger Abend werden würde. PSG dominierte die Partie von der ersten Minute an, während Inter Mailand tief stand und auf lange Bälle zur Entlastung setzte. Doch Paris war zu schnell, zu präzise, zu entschlossen. Die Mannschaft von Trainer Luis Enrique drängte die Italiener tief in deren Hälfte und ließ ihnen keine Luft zum Atmen.
In der 12. Minute fiel der verdiente Führungstreffer: Nach einem cleveren Pass von Vitinha legte Doué quer auf den freistehenden Hakimi, der mühelos zum 1:0 einschob. Und PSG legte nach – in der 20. Minute konterten die Franzosen eiskalt. Inter hatte sich kurz aufgerafft und wagte einen Angriff, der jedoch in einem Ballverlust an der Grundlinie mündete. Dembélé setzte mit einem Seitenwechsel Doué in Szene, dessen Schuss aus 14 Metern von Federico Dimarco unhaltbar zum 2:0 abgefälscht wurde.
Inter-Trainer Simone Inzaghi tobte an der Seitenlinie – doch seine Mannschaft fand keinen Zugriff. PSG spielte sich in einen Rausch, dominierte physisch, taktisch und spielerisch. Kurz vor der Halbzeit scheiterte Marcus Thuram für Inter per Kopf aus guter Position (37.), doch das war die einzige nennenswerte Chance der Mailänder in einer ersten Halbzeit, die komplett Paris gehörte.
Kurz vor dem Pausenpfiff hätten Dembélé und Kvaratskhelia beinahe das 3:0 erzielt, verfehlten jedoch knapp. Mit dem 2:0 zur Pause war Inter noch gut bedient.
Zweite Halbzeit, gleiche Geschichte
Nach dem Seitenwechsel ging es im gleichen Stil weiter. Paris drückte, Inter lief hinterher. Kvaratskhelia vergab zwei gute Möglichkeiten, ehe PSG in der 63. Minute endgültig den Deckel draufmachte. Dembélé leitete mit einem sehenswerten Hackenpass auf Vitinha weiter, der erneut Doué bediente – der Youngster traf aus 13 Metern präzise ins rechte untere Eck. Mit seinem zweiten Treffer wurde der bald 20-jährige Doué zum jüngsten Doppel-Torschützen in einem Champions-League-Finale.
Das 4:0 folgte in der 71. Minute: Nach einem Konter lief Kvaratskhelia alleine auf Inter-Torhüter Yann Sommer zu und vollstreckte eiskalt. Den Schlusspunkt setzte Senny Mayulu in der 87. Minute nach einem weiteren schnellen Angriff – das 5:0 besiegelte die höchste Finalniederlage in der Geschichte der Königsklasse.

Inter ohne Mittel, PSG mit perfektem Abend
Der einzige weitere Aufreger auf Inter-Seite war die unglückliche Auswechslung von Yann Aurel Bisseck. Der Kölner wurde kurz nach seiner Einwechslung verletzungsbedingt wieder vom Platz genommen – es passte zu einem bitteren Abend für die Italiener.
PSG dagegen präsentierte sich wie aus einem Guss – zweikampfstark, kreativ, variabel und mit einer beeindruckenden Reife in allen Mannschaftsteilen. Was viele Jahre mit Stars und Milliardeninvestitionen nicht gelang, wurde nun mit einer jungen, hungrigen Mannschaft erreicht.
Mit diesem historischen Sieg trägt sich Paris Saint-Germain endgültig in die Liste der Champions-League-Sieger ein – und wie.
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Stimmen zum Spiel:
Die Französische-Zeitung „L’Équipe“ schreibt: „Die Suche war lang, mühsam und manchmal demotivierend, aber die Erlösung war das Warten wert.“
Wir haben Geschichte geschrieben
– Achraf Hakimi (PSG)

Désiré Doué : „Ich habe keine Worte. Mein größter Traum ist hier in Erfüllung gegangen. Es ist meine erste Saison mit PSG, und ich möchte mich bei allen Mitspielern und Mitarbeitenden bedanken. Das ist erst der Anfang.“ Der Spieler von PSG erzielte zwei Tore im Finale
Eine Hommage an Xana

Schon 2015 gewann Enrique mit Barcelona die UCL und feierte damals mit seiner Tochter Xana auf dem Feld. Vier Jahre später starb sie an Knochenkrebs.
Der spanische Coach, der sein Team mit Brillanz, Leidenschaft und Disziplin zur europäischen Krone geführt hat, trägt eine persönliche Last, die viele Fans berührt. Nach dem tragischen Verlust seiner Tochter vor einigen Jahren galt er lange als Symbol für Stärke im Schmerz – nun auch als Gesicht eines Triumphs, der nicht nur sportlich, sondern zutiefst menschlich geprägt ist.
Die PSG-Anhänger würdigten ihren Trainer auf besondere Weise: Kurz nach Abpfiff entrollten sie eine riesige Choreografie über den gesamten Fanblock, die Luis Enrique und seiner Tochter gewidmet war. In leuchtenden Farben zeigte das Bild den Coach mit einer Fahne in der Hand und daneben seine verstorbene Tochter – angelehnt an ein Bild das beim Titelgewinn 2015 entstand.
Es war ein Moment der Gänsehaut, der auch Enrique sichtlich rührte. Mit Tränen in den Augen applaudierte er in Richtung der Kurve.
Ein Titel, gewonnen mit Leidenschaft – und getragen von einer Geschichte, die den Fußball für einen Moment still werden ließ.
Xana ist immer bei uns. Wir denken ständig an sie
– Luis Enrique
„Wir lieben sie – wenn man jemanden von Herzen liebt, trägt man ihn immer im Herzen. Es ist unglaublich, diesen Moment mit unseren Familien feiern zu dürfen.“ führte Trainer/Vater Enrique fort.
In einer Dokumentation erklärte er: „Wir sprechen jeden Tag von ihr, erinnern uns an sie und lachen. Denn ich bin überzeugt, dass Xana uns weiterhin sieht“, die im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde. 2019 war Xana an Knochenkrebs erkrankt. Enrique, damals Nationaltrainer Spaniens, nahm sich eine Auszeit, um seine Tochter in ihren letzten Monaten zu begleiten. Nur ein paar Monate später verstarb Xana im Alter von nur neun Jahren.
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