Traumstart auf der größten Bühne – Islam Dulatovs UFC-Debüt endet mit einem Paukenschlag
Es ist kurz nach Mitternacht in New Orleans, als sich die Türen zur größten Bühne im Mixed Martial Arts öffnen und ein junger Kämpfer aus Düsseldorf sie im Sturm erobert.
Islam Dulatov, 26 Jahre alt, steht zum ersten Mal im Oktagon der UFC, der Champions League des MMA. Viele Neulinge brauchen mehrere Runden, um in dieser Liga anzukommen. Nicht so Dulatov.
Bei „UFC 318“ trifft er auf den erfahrenen Amerikaner Adam Fugitt und liefert eine Performance, die man sich kaum eindrucksvoller hätte ausmalen können. Schon nach gut vier Minuten ist alles vorbei.

Es ist eine blitzschnelle Linke, mit der Dulatov seinen Gegner erwischt. Fugitt geht schwer getroffen zu Boden, Dulatov setzt sofort nach und landet zwei weitere Schläge. Dann greift der Ringrichter ein – der Kampf ist beendet. Nach exakt 4 Minuten und 6 Sekunden steht fest: Der Düsseldorfer hat sein UFC-Debüt mit einem krachenden Knockout gewonnen. Ein Start, wie er im Buche steht und ein Statement an die gesamte MMA-Welt.
Ich gehe immer auf den Knockout. 12 Kämpfe, 12 Finishes. Let’s go.
Islam Dulatov
Ein steiler Aufstieg: Vom regionalen Käfig ins globale Rampenlicht
Noch vor wenigen Jahren war Islam Dulatov ein aufstrebender Name in kleinen Hallen und regionalen Turnieren, heute zählt er zu den spannendsten Newcomern im internationalen MMA-Zirkus.

Sein Durchbruch begann im Oktober 2024, als er sich in der renommierten „Dana White’s Contender Series“ mit einem spektakulären K.o.-Sieg einen Vertrag bei der UFC sicherte. Bereits damals ließ er keinen Zweifel daran, wohin seine Reise führen sollte.
Was diesen Aufstieg so bemerkenswert macht: Erst fünf Jahre ist es her, dass Dulatov sein professionelles MMA-Debüt gab. Ein vergleichsweise kurzer Zeitraum in einem Sport, der absolute Hingabe und jahrelange Erfahrung verlangt. Und doch steht der Düsseldorfer nun auf der größten Bühne der Szene – im Weltergewicht der UFC.
Doch Dulatov ist nicht nur ein Athlet, er ist längst auch eine Marke. In den sozialen Medien folgen ihm fast eine halbe Million Menschen. Gemeinsam mit seinen drei Brüdern produziert er regelmäßig Inhalte auf YouTube – einige seiner Videos erzielen Millionenaufrufe. Die Kombination aus sportlicher Klasse und digitaler Reichweite macht ihn zu einem Aushängeschild einer neuen Kämpfergeneration.
Bevor er das Octagon der UFC betrat, sammelte Dulatov wertvolle Erfahrung bei „OKTAGON MMA“ und in kleineren Ligen, aber sein Ziel war immer klar definiert: Die UFC war nie nur ein Traum, sondern ein Plan.
Eine Prüfung als Türöffner
Schon vor dem Kampf war Islam Dulatov bewusst, welche Bedeutung dieses Duell für seine noch junge UFC-Karriere haben könnte. Im Gespräch mit „ntv.de“ nannte er seinen Gegner Adam Fugitt eine „Prüfung“ – und die Wahl des Begriffs war keineswegs zufällig.
Fugitt, ein erfahrener Weltergewichtler aus den USA, hatte bereits vier UFC-Kämpfe auf dem Konto, als er in New Orleans auf Dulatov traf. Ein Aufbaugegner sieht anders aus. Dulatov wusste das – und nahm die Herausforderung an.
„Andere bekommen viel leichtere Gegner zum Start“, sagte er offen. „Aber ich bin auf einer großen Fightcard, und die UFC sieht etwas in mir. Sie sagen sich: Der Junge kann ein Star werden, wenn er die Prüfungen besteht.“
Fugitt, so war für Dulatov klar, war genau eine solche – ein echter Gradmesser und möglicherweise der Schlüssel zu mehr: „Dieser Kampf kann ein Türöffner für mich sein.“
Es macht Spaß, dich kämpfen zu sehen. Es macht echt Spaß. Ich kann es kaum erwarten, dich wieder kämpfen zu sehen.
Dana Frederick White Jr. (UFC-Boss)
Kämpfer und Model
Neben seiner Karriere als Kämpfer ist der Düsseldorfer auch als Model international gefragt – und das nicht erst seit gestern. Bereits 2018 zählte ihn die Vogue zu den „zehn vielversprechendsten männlichen Newcomern“ der internationalen Modeszene.

Seitdem hat er Kampfsport-Shorts gegen Designeranzüge getauscht, wenn er in Mailand für Versace über den Laufsteg läuft oder bei internationalen Shootings vor der Kamera steht. Der Kontrast zwischen brutalen Fights und Hochglanzmagazinen könnte kaum größer sein – und doch vereint Dulatov beides mit verblüffender Leichtigkeit.
Am Montag wieder zur Arbeit !?
Kurz nach dem Kampf, wurde Islam Dulatov im Octagon nicht nur als MMA-Sieger befragt – sondern auch als Model. Lachend wandte sich der Moderator an den strahlenden Gewinner: „Du hast gesagt, dass du am Montag wieder zur Arbeit musst – zu einem Fotoshooting. Du siehst ja noch immer gut aus. Kannst du hingehen?“
Dulatov, grinste selbstbewusst ins Publikum und reagiert charmant: „Auf jeden Fall. Ich sehe gut aus, oder was meint ihr?“ Der Jubel im Publikum ließ keine Zweifel offen: Ja, das tut er.
Ein Kämpfer mit Charisma, Körperbeherrschung und einem klaren Stilbewusstsein – das macht ihn nicht nur im Octagon zu einer Ausnahmeerscheinung, sondern auch in der Modewelt. Während andere sich zwischen Sport oder Style entscheiden müssen, lebt Dulatov beides. Und das mit wachsender Aufmerksamkeit, sowohl von UFC-Fans als auch von Modehäusern weltweit.