Eins ist klar: Ein Mann wird nicht nur durch seine Kleidung zum Gentleman und umgekehrt bleibt ein wirklicher Gentleman immer einer, auch ohne Kleidung. Ein Gentlemen ist ein Gentlemen aus voller Überzeugung und mit seinem ganzen Herzen. Er zeigt es durch sein Handeln und Auftreten.
Die äußere Erscheinung ist Ihre Visitenkarte. Der erste Eindruck zählt.
Aber Sie sollten nicht den Fehler begehen daraus aber abzuleiten, dass Ihre äußere Erscheinung nicht wichtig sei. Denn die Kleidung ist die Visitenkarte Ihrer Persönlichkeit. Jemand, der Sie nicht kennt, wird Sie nach Ihrem Äußeren beurteilen. Und das schon in den ersten 3 Sekunden. Denn nur so lange dauert es, bis ein Mensch in seinem Unterbewusstsein ein Urteil über Sie gefällt hat. Er wird Sie danach beurteilen, wie Sie gekleidet sind, wie Sie sich artikulieren, wie Sie sich bewegen und ja, sogar wie Sie riechen. Übrigens tun dies Frauen besonders gerne und besonders penibel – besonders den Damen wollen Sie doch gefallen, oder?
Also sollte Ihre Kleidung und Ihr Auftreten auch Ihrer Persönlichkeit entsprechen. Doch was ist stilvoll und was nicht? Wir, von Men’s-Mag.de unternehmen hiermit den Versuch, den entsprechenden Kleidungsstil, den Charme und das Auftreten des perfekten Gentleman, umfassend darzustellen. Wenn wir von dem Kleidungsstil eines Gentlemans sprechen, meinen damit den Dresscode, dessen Wurzeln in England liegen und der heute weltweit als klassischer Stil Gültigkeit hat. Doch wir werden Ihnen beschreiben, wie dieser Stil heute aussieht. Wir zeigen wie vielfältig und modern der heutige Gentlemen-Stil ist. Es muss nicht immer der Anzug sein. Konservativ und trist schonmal gar nicht. Die perfekte Mischung macht es … Aber Sie lesen es im Folgenden selbst …
Wer sich so kleidet, wie wir es hier beschreiben, kann in London, Paris, Brüssel, Düsseldorf, Rom, Mailand, New York oder Tokio sicher sein, als gut angezogen zu gelten. Der Stil des Gentleman ist ein Nebeneinander von Maßarbeit und Massenprodukten, von Exklusivität und nüchterner Zweckmäßigkeit. Ja, schauen Sie ein klassisches Beispiel: Die Adidas Sneaker in Kombination mit der Belstaff oder eine Jeans von Levi’s zum weißen Hemd vom Maßschneider ist eine ebenso drin, wie die handgefertigten Lederschuhe zur Chino von Polo Ralph Lauren und einem Blazer von Zara.
Was macht den Stil eines echten Gentleman aus?
Der Stil eines echten Gentleman ist also nicht gleichbedeutend mit sturem Konservativismus. Und es muss auch nicht immer die teuerste Kleidung sein. Auf die Kombination kommt es an! Gerade Neuerungen, die sich bewähren und gut aussehen, finden nach und nach Aufnahme in den internationalen Stilkanon von London, Mailand und New York. Ganze Modeketten richten sich nahezu von Jahr zu Jahr und von Saison zu Saison neu aus.
Zum Beispiel die Jeans. Obwohl es einige Zeit gedauert hat, konnte die blaue Baumwollhose sich durchsetzen und ist heute -fast überall -ein gewohnter und akzeptierter Bestandteil der Freizeitkleidung. Selbst die damals von Karl Lagerfeld verachtete Jogginghose kann, wenn sie stilvoll kombiniert wird, heute tatsächlich ein anerkanntes Kleidungsstück sein.
Aber Achtung: Dies gilt nicht pauschal. Es kommt immer auf den Anlass und das Kleidungsstück selbst an. Kleidungsstücke und Accessoires unterschiedlichster Herkunft zu einem stilvollen und interessanten Ganzen zusammenzufügen, erfordert Wissen um die Geschichte der Einzelelemente. Natürlich kann dieses Wissen auch dazu führen, dass ganz bewusst eine neue und ungewöhnliche Kombination entsteht, die gelegentlich auch das Produkt von Intuition und Zufall sein mag. Das beste Beispiel ist die Fashion Linie von dem deutschen Star-Designer Philipp Plein.
Wie entsteht ein Fashion Trend?
Durch seine auffallende Kleidung sowie seine spektakulären Fashion-Shows wurde er zu einer echten Institution der Modewelt. Wie gesagt: auch hier macht die Kombination den Gentleman. Die Geschichte zeigt eines deutlich: Auch, wenn der Ur-Gentleman vielleicht Brite war, konnten sich danach unzählige Trends aus ganz Europa und der Welt durchsetzen. Während der französische Adel zum Beispiel am Hofe des Königs lebte, verbrachten die englischen Standesgenossen viel Zeit auf ihren Landsitzen. Die Jagd beförderte dort einen ganz neuen Kleidungsstil.
Oft geschah das aus Zweckmäßigkeit. Die Weste verkürzte sich, die Hose wurde enger. Der Grund: Die weite Kleidung, die zu der Zeit in „Mode“ war, war nicht geeignet für die Jagd. So wurde schließlich auch das zur Mode, was schlichtweg „praktisch“ war. Dieser neue Look wurde schließlich in ganz Europa übernommen.
So ist es heute nicht anders. Die Jogginghose wurde zur Mode, schlichtweg, weil diese gemütlich ist. Genau, wie die Sneaker, die heute selbst im Büro nahezu überall getragen werden dürfen. So wie früher der Adel die Trends vorgab, geben heute zumeist die Stars, Promis und Influencer die nötige Inspiration. Wenn Steve Jobs zum Beispiel einen schlichten schwarzen Rollkragenpullover und weiße Sneaker trägt, dann ist ein neuer Trend geboren.
Was ich damit sagen will: Vieles ist erlaubt, solange es zu Ihrer Persönlichkeit passt. Und vor allen darf es niemals schmuddelig und ungepflegt sein!
Um bei dem praktischen „Jagd-Look“ zu bleiben, der sich zum Trend entwickelte: Um die bequemen Reitjacken auch in der City anziehen zu können, kamen unbekannte Trendsetter damals auf die Idee, sie aus dunklen Stoffen schneidern zu lassen. Aus der damaligen Jagd-Kleidung wurde Frack, Weste und Hose. Fertig war der Anzug, der bis heute ein Wahrzeichen des echten Gentlemans ist. Sie sehen: Letzten Endes haben wir den Schnitt des heutigen Anzugs mit seiner kurzen Jacke dieser Entwicklung zu verdanken. Wer also heute einen dunklen Anzug als steif und förmlich empfindet, sollte wissen, dass er in gewissen Sinne die dunkle Ausgabe eines Freizeit-Outfits trägt.
Wer weiß also welche heutigen „Trends“ bzw. „Zweckmäßigkeiten“ sich in der Zukunft zu echten „Klassikern“ entwickeln werden. Man sollte Sneaker und Jogginghose also nicht zu früh verteufeln. Doch auch dies lernen wir: Sich wie ein Gentleman zu kleiden kostet nicht nur Zeit, nein, man muss sich auch bewusst werden, wer man selbst ist und was man verkörpert. Oftmals wird der eigene Stil erst nach und nach vervollständigt. Ich meine, wer das erste Paar richtig guter Schuhe trägt, wird automatisch auch den Rest seiner Kleidung einer kritischen Überprüfung unterziehen. Und schon entsteht fast zwangsläufig das Bedürfnis nach einem guten Anzug, der wiederum gute Hemden und Krawatten fordert. Oder anders gesagt: Wer sich neue Yeezys für 1000 € gönnt, der will dazu auch eine adäquate Hose sowie ein freshes Oberteil tragen.
Meist dauert dieser Prozess der eigenen Stil-Findung einige Jahre an. Und wandelt sich ständig. Und das ist auch gut so. Denn unser Stil sollte sich eben unserem Leben anpassen und nicht umgekehrt. Eine Garderobe muss ein bisschen wie die Einrichtung einer Wohnung wachsen. Dies ist ein höchst individueller Vorgang, der bei jedem zu einer ganz eigenen Ausrichtung kann und soll …
Denn wie gesagt: Die Kleidung, die wir tragen ist die Visitenkarte unserer Persönlichkeit.