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Das politische Meinungsspektrum der deutschen Presse

Kennen Sie die politische Ausrichtung deutscher Zeitungen?
Juni 6, 2021
4 Minuten Lesezeit
Zeitungen und Magazine
Bild: Envato Elements

So ist das politische Meinungsspektrum der deutschen Presse …

Wussten Sie, welche Zeitung politisch wie positioniert ist? Hier erfahren Sie das politische Meinungsspektrum der deutschen Medienlandschaft.

Zeitungen sind heutzutage nicht mehr nur als Druckwerke zu erhalten, auch online machen die Redakteure der größten Zeitungen ihre Inhalte zugänglich. Eine Studie namens „best for planning“ der ZMG (Zeitungsmarktforschung Gesellschaft der deutschen Zeitungen) hat im Jahr 2020 gezeigt, dass die Zeitungen sowohl mit ihren gedruckten Ausgaben als auch mit ihren Internetauftritten regelmäßig rund 60 Millionen deutschsprachige Leser ab 14 Jahren erreichen. Großartig, dass sich so viele Menschen für Neuigkeiten interessieren!

Politisches Meinungsspektrum Medien Deutschland: Vor allem überregional erscheinende Zeitungen finden hier allgemein eine Einordnung. Die politische Ausrichtung deutscher Medien ist den Konsumenten also bekannt, was dennoch natürlich nichts über deren politische Einstellung aussagt. Sich bei sämtlichen Publikationen die verschiedenen Perspektiven nahe zu bringen ist absolut richtig und wichtig, damit man sich selbst eine Meinung bilden kann.

Kennen Sie die politische Ausrichtung deutscher Zeitungen?

Bild: Süddeutsche Zeitung, Interessierte Zeitungsleser nach der Urteilsverkündung der Nürnberger Prozesse, 1. Oktober 1945
Bild: Interessierte Leser der Süddeutschen Zeitung nach der Urteilsverkündung der Nürnberger Prozesse, 1. Oktober 1945 (Bundesarchiv, Bild 146-1990-032-29A / Unknown authorUnknown author / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en>, via Wikimedia Commons)

Die Süddeutsche Zeitung, die erstmals am 06. Oktober 1945 erschien, zum Süddeutschen Verlag gehört und in München verlegt wird, gilt als linksliberal. Diese politische Meinung verbindet den Liberalismus mit verschiedenen Elementen der linken Politik.

Mit über 300 000 verkauften Exemplaren jeden Tag ist die Süddeutsche Zeitung hinter der BILD die zweitgrößte Tageszeitung in Deutschland. Bemerkenswert ist, dass die Süddeutsche Zeitung trotz linker Orientierung im Ressort Wirtschaft einen unternehmensfreundlichen Kurs vertritt.

Die eben genannte BILD ist immer noch die meistgelesene Tageszeitung in Deutschland. Und das deutlich. Die Boulevardzeitung aus dem Hause Axel Springer hatte 2020 eine Verkaufte Auflage von 1.235.118 Exemplaren. Das Digitalangebot nutzten 458.942 Leser. Die Bild ist konservativ und volksnah. Der Boulevard-Stil zeigt sich in den reißerischen Schlagzeilen aber auch in den Themen der Zeitung. Denn neben Inhalten aus Politik und Wirtschaft berichtet die BILD auch aus der Welt der Stars, dem Sport und Co.. So setzt die Zeitung stark auf Unterhaltung und Entertainment.

Axel-Springer-Passage
Fred Romero from Paris, France, CC BY 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/2.0>, via Wikimedia Commons

Trotz häufiger Kritik an der reißerischen und teilweise populistischen Aufmachung der Zeitung, gellten die Journalisten und Journalistinnen der BILD als sehr gut. Die BILD plant zeitnah auch einen TV-Sender, der rund um die Uhr frei empfangbar berichten soll.

 

Ebenfalls sehr polarisierend, aber politisch links zu verordnen, ist die Berliner Tageszeitung (TAZ). Sie gilt als alternativ und systemkritisch.

Frankfurter Allgemeine Logo
Bild: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Public domain, via Wikimedia Commons

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) hingegen, wird als konservativ-liberal eingeordnet. Die Wertevorstellung steht also hinter dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und der bestehenden Ordnung. Gesetzt wird auf eine gewisse Kontinuität, ehe sich etwas faktisch als nicht in Ordnung herausstellt.

Die freiheitliche Ordnung hat eine hohe Priorität und Totalitarismus wird völlig abgelehnt. Die FAZ wird in Frankfurt am Main verlegt und erreicht über 200 000 Leser.

Eine der bekanntesten Zeitungen Deutschlands ist „Die Welt“.

Ins Leben gerufen wurde Die Welt einst in der von den Briten nach dem 2. Weltkrieg besetzten Hamburg im Jahr 1946, ehe die Tageszeitung 1953 vom Axel Springer-Verlag übernommen wurde. Das Blatt gilt als sehr konservativ und in wirtschaftspolitischer Hinsicht als ziemlich marktliberal. Die Welt gehört zu den Gründungsmitgliedern der Leading European Newspaper Alliance, zu der auch die spanische Tageszeitung El Pais, La Repubblica aus Italien, Le Figaro aus Frankreich, die belgische Le Soir und der Tages-Anzeiger aus der Schweiz angehören.

Bild: Die Zeit, Kopfzeile 1946. (Bibliothek, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons)

Die liberale Hamburger Wochenzeitung „Zeit“ ist die zurzeit populärste Wochenzeitung Deutschlands. Tatsächlich ist „Die Zeit“ eine der wenigen Zeitungen, die dem Trend zu schrumpfenden Abonnenten trotzt und sogar steigende Leserzahlen aufweisen kann. Vor allem bei jungen Lesern ist Die Zeit beliebt.

Generell geht die Medienkrise aber an den meisten Print-Zeitungen nicht spurlos vorbei. Die Auflagen schrumpfen seit Jahrzehnten. Ein Grund: Immer weniger Leser sind bereit für Journalismus zu bezahlen …

„Ich erfahre ja alles kostenlos im Internet“.

Durch diese Entwicklung kommt es auf dem deutschen Pressemarkt zu einer immer stärkeren Konzentration der Verlags- und Medienhäuser. Dass kann unschöne Konsequenzen haben.

Politisches Meinungsspektrum Medien Deutschland:

Wohin kann eine zu starke Polarisierung deutscher Medien sowie die Fusion großer Medienhäuser führen?

Mit einem Blick in die Vereinigten Staaten wird einem bewusst, wie stark parteiische Medieninstitutionen wie Radiosender, TV-Kanäle und auch Zeitungen die Meinungen ihrer Konsumenten manipulieren bzw. bei gewissen Themen heißes Öl in ein bereits brennendes Feuer gießen können. Hierbei ganz vorne mit dabei sind beispielsweise FOX News und MSNBC. Erste sind eindeutig republikanisch unterwegs, Letztere geben sich merklich als liberal zu erkennen. Auch wenn beide Medien dies vehement abstreiten, sie beziehen regelmäßig ganz klar Stellung zu politisch aktiven Parteien.

Wenn die politische Ausrichtung deutscher Medien, insbesondere die politische Ausrichtung deutscher Zeitungen so sehr Gewicht tragen würden wie in den USA, dann könnte dies auch hierzulande zur Spaltung der Gesellschaft beitragen.

Auch wenn bei deutschsprachigen Tageszeitungen durchaus legitime politische Tendenzen zu erkennen sind, können alle Deutschen dennoch damit zufrieden sein, dass keine der seriösen und größeren Zeitungen wirklich populistisch handelt.

Das politische Meinungsspektrum der deutschen Medienlandschaft kennen.

Eine offene, freie und demokratische Gesellschaft lebt vor allem von einer vielseitigen und kontroversen Berichterstattung durch eine freie sowie seriöse Presse! Die ist Gott sei Dank in Deutschland gegeben. Eine bunte Presselandschaft ist eine wichtige Voraussetzung einer freien und aufgeklärten Gesellschaft.

Aber was Man(n) daraus macht, liegt ganz alleine in unserer Verantwortung.

Man(n) sollte daher bei der eigenen Informationsbeschaffung über den Tellerrand schauen und sich seine Meinung aus einem breiten Informationsspektrum bilden. Dazu gehört das Konsumieren unterschiedlicher Medien, um nicht in der eigenen Medienblase (auch Bubble oder Informationsblase genannt) zu leben.

Daher sollte jeder Mann die politische Ausrichtung der größten deutschen Zeitungen in Grundzügen kennen. Das gilt natürlich auch für andere Medien, wie TV und Internet.

>> Mehr zu gesellschaftlichen Themen finden Sie hier.

Quellen: https://www.die-zeitungen.de/argumente/reichweiten.html, https://www.bpb.de/dialog/netzdebatte/238871/medienkritik-in-den-usa, https://www.deutschland.de/de/topic/kultur/kommunikation-medien/die-zeitungen-im-medienland-deutschland

 

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