Ousmane Dembélé setzt sich gegen Lamine Yamal, Vitinha, Mohamed Salah und Raphina durch und gewinnt in Paris den Ballon d’Or.
Paris, 22. September 2025. Ousmane Dembélé wird im Théâtre du Châtelet zum neuen Ballon d’Or‑Gewinner gekrönt. Der Franzose setzte sich dabei gegen Barcelonas Ausnahmetalent Lamine Yamal, Teamkollege Vitinha, Premier League Top Scorer Mohamed Salah und Champions League Top Scorer Raphina durch. Diese belegten in aufgeführter Reihenfolge Platz 2-5.
Saison 2024/25 – PSG dominiert Europa
Nach den großen Abgängen der letzten Jahre von Spielern wie Kylian Mbappé, Neymar, Lionel Messi und Sergio Ramos haben wahrscheinlich nur die wenigsten mit PSG gerechnet. Mbappé war über mehrere Jahre der absolute Leistungsträger bei Paris und nach seinem Abgang im Sommer 2024 zu Real Madrid haben Fans schlimmstes für Paris befürchtet. Allerdings sollte es anders kommen. Paris gewann in der Saison 2024/25 das erste Mal in der Vereinsgeschichte die UEFA Champions League. Dies war nicht nur die erste gewonnene Champions League von Paris, sondern auch die allgemein erste gewonnene Champions League im veränderten System, welches durch die neuausgelegte Gruppenphase viele Top Clubs forderte und Vereine wie Bayern, Real Madrid oder auch Manchester City sich erst über Qualifikationsspiele für das Achtelfinale qualifizieren konnten. Dabei behaupteten sich die Pariser gegen große Vereine wie Liverpool im Achtelfinale oder auch Arsenal im Halbfinale. Im Finale zerstörte Paris Inter Mailand mit 5:0, was den Rekord für den höchsten Sieg in einem Champions League Finale jemals aufstellt. Ebenfalls dominierte der Club in der französischen Ligue 1. Dort wurden sie mit 19(!) Punkten Abstand auf den zweiten Platz Meister. Ebenfalls gewannen sie den französischen Pokal (Coupe de France) und den Super Cup gegen den Europa League Sieger Tottenham Hotspurs.

Individualperformer und ehemaliger Flop Dembélé
Auch wenn zu so großen Erfolgen immer ein ganzes Team gehört, stach Ousmane Dembélé speziell heraus. In wettbewerbsübergreifend 53 Einsätzen erzielte er 35 Tore und 16 Assists, was für einen Flügelspieler sehr beeindruckende Zahlen sind. Das entscheidende an diesen Zahlen ist ebenfalls, dass Dembélé vor allem auch in wichtigen Spielen diese Leistungen abgerufen hat. Beispielsweise entschied er das Achtelfinale der Champions League im Rückspiel gegen Liverpool, indem er erst das 1:0 schoss und dann im Elfmeterschießen ebenfalls sicher verwandelte. Das besondere an diesen Statistiken ist, dass der einstige 150 Millionen Transfer von Barcelona eigentlich seit einigen Jahren als Flop galt, welcher nie sein volles Potenzial ausschöpfen konnte. Dembélé wechselte im Sommer 2017 für die angesprochenen 150 Millionen nach Barcelona und konnte sich dort aufgrund von Verletzungen und schlechten Leistungen nie wirklich durchsetzen. Im Sommer 2023 wechselt er dann für gerade mal 50 Millionen nach Paris, was auf dem heutigen Transfermarkt eine sehr moderate Ablösesumme ist. Nachdem er eine solide erste Saison machte, spielte er im vergangenen Jahr die mit Abstand beste Saison seines Lebens. Ein Spieler, der lange Zeit unter dem Radar gelaufen ist, damit jetzt aber sowohl den Ballon d’Or, die Champions League und auch die Weltmeisterschaft gewonnen hat, was in der Geschichte des Fußballs erst 9 Spieler vor ihm schafften.

Weitere Preise in Paris
Neben dem großen Highlight in Form des Ballon d’Or für Ousmane Dembélé wurden an diesem Abend allerdings auch andere bedeutende Preise verliehen. Auch hier schneidet Paris Saint-Gemain wieder sehr gut ab. Die Yashin Trophy, für den besten Torhüter, geht an Gianluigi Donnarumma, welcher bis zum Sommer bei Paris spielte. Die Johan-Cruyff-Trophy für den besten Trainer an Luis Enrique, welcher ebenfalls bei PSG ist und auch die Club of the Year Auszeichnung geht an Paris Saint-Germain. Lediglich die Gerd-Müller-Trophäe für den besten Stürmer Viktor Gyökeres und die Kopa Trophy für den besten U21 Spieler für Lamine Yamal, gingen an Spieler, die nicht Paris unter Vertrag sind.

Ein Ausrufezeichen für viele Spieler
Neben den Preisen, dem Erfolg und den Titeln können Spieler und Zuschauer aus dieser Ballon d’Or Verleihung aber noch etwas ganz anderes wahrnehmen und auch für sich selbst mitnehmen. Mit Ousmane Dembélé gewinnt ein Spieler den höchsten individuellen Preis, den man im Fußball nur gewinnen kann, den sehr viele wahrscheinlich schon lange abgeschrieben haben. Neben seinem nicht abzustreitenden Talent standen in Dembélés Karriere vor allem Verletzungen, Rückschläge und enttäuschte Erwartungen im Vordergrund. Wenn man ihn mit den meisten vorherigen Gewinnern vergleicht, ist dies eine Karrierekurve, die eher ungewöhnlich und selten ist. Guckt man zum Beispiel auf die mehrmaligen Gewinner der letzten Jahre, wie Lionel Messi und Cristiano Ronaldo, sieht man Karrieren und Spieler, die eigentlich ausschließlich linear nach oben verlaufen und eigentlich nicht greifbar wirken. Ousmane Dembélé zeigt, dass es auch nach mehreren Jahren, in denen man nach seinem Durchbruch ordentlich einstecken muss und an sportlichen, wie auch körperlichen Tiefpunkten ist, möglich ist mit harter Arbeit und einem passenden Umfeld alles zu erreichen und dass es nach großen Tiefs auch noch größere Hochs geben kann. Ein Erfolg, der für viele junge Fußballer eine große Motivation und ein Lichtblick sein kann.
