Lukas Podolski: Ein letztes Mal in Rut un Wiess
So emotional war der Effzeh-Abschied von Lukas Podolski in Köln:
Emotionen pur: Eine ganz besondere Stimmung in Köln Müngersdorf. Lukas Podolski kickt ein letztes Mal im Trikot mit dem Geißbock auf der Brust. In seinem Abschiedsspiel mit früheren und aktuellen Weggefährten am Donnerstagabend (10.10.) verdrückte der „Prinz“ auch einige Tränen. Es kamen Weltmeister und FC-Legenden um gemeinsam diesen Monet zu feiern.
Ganz in den Zeichen ein letztes Mal in „Rut un Wiess“ feierte Lukas Podolski (38) am 10. Oktober 2024 sein Abschiedsspiel in seiner Heimatstadt Köln.
Poldi lief dabei in Halbzeit eins mit einer eigen zusammengestellten Elf auf, die gegen eine Auswahl von aktuellen FC-Spielern und Legenden spielte. Zu Podolskis-Team (Poldis-11) gehörten unter anderem die Spieler von Górnik Zabrze (Polen), seinem aktuellen Team und auch Weltmeister wie Manuel Neuer, Per Mertesacker, Benedikt Höwedes, Kevin Grossgreutz und als Trainer Joachim Löw.
Im zweiten Durchgang stürmte er dann ein letztes Mal für den FC, an der Seite von früheren Profis wie Matthias Scherz, Simon Terodde, Dominic Maroh, Christian Clemens, Marcel Risse oder Patrick Helmes. Dazu wurde die Mannschaft noch mit aktuelle Kölner Talenten wie Maxi Schmid und Jonas Nickisch ergänzt.
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Das Event für alle Kölner
Vor dem Spiel leiteten Kölner Bands wie die „Höhner“ und „Brings“ den Abend ein und stimmten dabei das ausverkaufte Rhein-Energie-Stadion auf eine besondere und emotionale Kölner Nacht ein. Schon eine Stunde vor Spielbeginn wurde auf einer extra für das Event gebauten Bühne mitten auf der Haupttribüne mehrere Kölsche-Lieder gespielt.
Das erste Mal richtig emotional und laut wurde es als die Spieler das Feld zum Aufwärmen betraten und Lukas Podolski in Richtung seiner Süd-Tribüne lief. Mit Sprechchoren und Applaus wurde der „Kölsche jung“ empfangen.
Last Dance auf Kölsche Art
Die Zabrze-Spieler und Weltmeister zeigten den FC-Altstars klar ihre Grenzen auf. Zur Halbzeit stand es bereits 5:0 für „Poldis 11“ gegen den FC. Das war bis dahin eine einseitige Angelegenheit. Das 1:0 erzielte Lukas Podolski und schoss sein heiß ersehntes Tor bereits in Hälfte eins, der kölsche Weltmeister hatte damit das Toreschießen eröffnet. Kurz vor der Halbzeit wurde es dann noch mal emotional. Louis Podolski (Sohn) wurde eingewechselt und stürmte die letzten fünf Minuten gemeinsam mit seinem Papa. Kurz danach war Halbzeit. Der FC ging mit einem 0:5 in die Pause. Nach der Pause wechselt Poldi, dann die Seiten – das machte Hoffnung auf Besserung.
Lukas Podolski zog sich dann in den Katakomben um, alles Live auf den Stadionbildschirmen zu beobachten. Er hatte schon die rote FC-Hose an und streifte gleich ein letztes Mal das Shirt mit dem Geißbock über. Poldi zog das extra für ihn entworfene Sondertrikot mit der Nummer 10 an. Dazu trug er ein letztes Mal die Binde für seinen Herzensverein und designte FC-Schuhe.
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In Minute 50. grätschte Höwedes seinen Kumpel im Sechzehner ab. Eigentlich eine faire Aktion, aber es gab dennoch Elfer für Podolski. Der Weltmeister haute das Ding mit seiner linken Klebe humorlos in den Winkel. Nur noch 1:5 aus FC-Sicht und die Aufholjagd begann. Der Stadionsprecher verkündete noch das Tor, da schlug es ein zweites Mal ein.
Nach einer feinen Hereingabe von links schiebt Simon Terodde in der Mitte zum 2:5 ein. Zum Schluss bediente Lukas Podolski nach einem Konter über die linke Seite Matthias Scherz. Der FC-Altstar bleibt cool und trifft zum 3:5 Endstand, denn in Minute 64. war Schluss. Der Stadionsprecher verkündete: „10.10 Uhr – ein Weltklasse-Fußballer verlässt die große Bühne.“ Die Mannschaften verließen das Spielfeld und Poldi stand noch alleine im Mittelpunkt. Die Flutlichter gingen aus und alle Zuschauer sorgten mit ihren Handylampen für eine atemberaubende Atmosphäre während Lukas sich unter der Musik von Brings „Kölsche jung“ bei seinen Fans bedankte.
Lukas Podolski: Einmal Kölner. Immer Kölner.
Nach dem Poldi eine runde durch das Stadion gegangen ist, um sich bei all seinen Fans zu bedanken die gekommen waren, kehrte er dahin zurück wo er schon als Kind stand – in die Süd-Kurve des 1.FC Köln. Immer wieder hallte es Lu Lu Lukas Podolski durch das Stadion in Müngersdorf und Poldi kletterte auf den Zaun der Süd-Tribüne. Zu Freuden der Fans entzündete „Prinz Poldi“ dann noch Pyrotechnik in den roten Vereinsfarben. Ihm wurde dann das Megafon übergeben und er bedankte sich für alles. Es wurde emotional und er verabschiedete sich mit den Worten: „Einmal ein Kölner. Immer ein Kölner!“
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Eine besondere Karriere – Ein besonderer Spieler
Lukas Podolski spielte bei 8 verschiedenen Vereinen auf der ganzen Welt. Er wurde Weltmeister 2014 mit Deutschland und gewann viele nationale Titel. Poldi gewann mit den Bayern die Bundesliga und sowohl den Deutschen Pokal als auch den Englischen mit Arsenal London, den türkischen Pokal mit Galatasaray und den japanischen Pokal mit Vissel Kobe.
Seinen Durchbruch schaffte Podolski im Alter von 18 Jahren bei seinem Jugendclub dem 1.FC Köln. In der Saison 2003/04 absolvierte er seine ersten spiele für den Verein aus dem Rheinland und gewann sofort die Herzen der Fans mit seinen Toren und natürlich auch mit seiner ehrlichen Art. Daraus folgte in der Saison 2004/05 die Torschützenkrone für den jungen Lukas in der 2. Bundesliga schoss er 24 Tore und somit sicherte er den Geißböcken den Aufstieg in Liga 1.
Nach 3 Jahren FC wurde der große Fc Bayern aufmerksam auf den starken links Fuß und Poldi wechselte an Säbener Straße. In München holte der Nationalspieler die Meisterschale und den Deutschen Pokal und kehrte 2006 zurück an den Rhein nach Köln.
2012 dann der endgültige Abschied wieder nach 3 Jahren und 6 Jahren FC insgesamt verabschiedete sich der „Prinz“ nach dem erneuten Abstieg der Kölner in Liga 2 in die Premier League zu Arsenal London.
Des Weiteren zog es ihn für ein halbes Jahr zu Inter Mailand (Italien), Galatasaray Istanbul (Türkei), Vissel Kobe (Japan), Antalyaspor (Türkei) und aktuell bei Górnik Zabrze (Polen).
Für die Deutsche Nationalmannschaft lief er 130 Mal im Trikot mit dem Adler auf der Brust auf und schoss dabei 49 Tore. In Europa- sowie Weltmeisterschaften übernahm er eine wichtige Rolle und seine „linke klebe“ war unverkennbar. Besonders in Erinnerung bleibt die WM 2006 im eigenen Land, Podolskis erste WM, im Traumduo mit Sebastian Schweinsteiger und natürlich die WM 2014 in Brasilien mit dem Titelgewinn.
Karriereende? Wahrscheinlich!
Nur eine Frage bleibt offen. Podolski wollte erneut nicht zu 100 Prozent beantworten, ob das Abschiedsspiel beim FC auch gleichzeitig sein Karriereende bedeuten wird. Es sei, stand jetzt, zwar wahrscheinlich, aber ausschließen wolle er nicht, dass im Frühjahr noch mal etwas passiert und Lukas Podolski doch noch weitermacht. Erst einmal freut er sich auf seinen FC-Abschied und konzentriert sich auf die aktuelle Saison bei Górnik Zabrze in Polen. Abschließend sagte er noch: “Der 10.10. ist ein geiles Datum, es wird ein geiles Spiel.”
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